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Bonsai Pflege

Es ist schon faszinierend: Bonsais können durchaus über 1.000 Jahre alt werden. Eine gute Pflege ist da allerdings vorausgesetzt. Und die bezieht sich nicht nur darauf, den Bonsai - gleich, welcher Art - adäquat mit Wasser zu versorgen oder zu düngen. Vielmehr kommt es auf das harmonische Zusammenspiel mehrerer unterschiedlicher Faktoren an:

Der richtige Standort

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Bonsai Standort ©LuxuryTrees®

Bonsai-Gewächse lieben es sonnig. Eine allzu intensive Sonneneinstrahlung kann allerdings von Nachteil sein. Die meisten Bonsai-Arten fühlen sich am wohlsten, wenn sie einer gleichmäßigen, umfassenden Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. Je nach Standort kann es aber vorkommen, dass die Sonne nur den oberen Teil der Krone erreicht, die unteren Segmente hingegen überwiegend im Schatten stehen. Nicht jeder Bonsai verträgt dies, sondern reagiert damit, dass er die Nadeln im unteren Teil der Krone sukzessive abstößt. Stellt man das Gewächs aber an einen anderen sonnigen Standort oder auf eine leichte Anhöhe, dann treffen die Sonnenstrahlen gleichmäßig auf. Danach dauert es erfahrungsgemäß nur wenige Wochen, bis sich der Baum nach und nach wieder erholt. Am besten wachsen und gedeihen Bonsai-Bäume übrigens, wenn die Umgebungstemperatur etwa zwischen 18 und 23 Grad Celsius beträgt.

Wie gießt man Bonsais richtig?

Die landläufige Meinung mit Blick auf die Wasserversorgung von Bonsais ist, dass der Boden möglichst kontinuierlich feucht gehalten werden muss. So weit, so gut. Nur ist der „richtige“ Feuchtigkeitsgehalt stets auch eine Sache der Interpretation. Insbesondere, wenn der Boden von einer eher minderwertigen Qualität ist, erweist es sich meist als schwierig, den optimalen Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen. Billig-Erde zeichnet sich oft dadurch aus, dass die Verteilung der Feuchtigkeit durch die relativ feste Konsistenz nicht wirklich gleichmäßig erfolgt. Die Oberfläche erscheint trocken und krustig, sodass der unerfahrene Bonsai-Besitzer des Öfteren zur Gießkanne greift. Mit der Konsequenz, dass zu viel Wasser gegeben wird und die Wurzeln über kurz oder lang zu faulen beginnen. Davon erholt sich der Bonsai meist nicht - und stirbt ab.

Ein guter Grund in jedem Fall, um lieber gleich auf hochwertigen, humusreichen Boden zu setzen. Eine gleichmäßige Verteilung der zugeführten Nährstoffe sowohl beim Gießen, als auch beim Düngen ist damit gewährleistet, sodass man insgesamt besser kontrollieren kann, wie es um den Feuchtigkeitsgehalt bestellt ist.

Tipp:

Am liebsten mögen Bonsai-Gewächse abgestandenes bzw. weiches Wasser in Zimmertemperatur. Je weniger Kalk enthalten ist, desto besser. Der Härtegrad beträgt idealerweise 1, um den ph-Wert des Bodens nicht nachteilig zu verändern.

Das Düngen als wesentlicher Aspekt der Bonsai Pflege

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Pinus Parviflora Bonsai ©LuxuryTrees®

Ein üppiges Wachstum ist stets auch mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Um einen möglichen Energiemangel zu verhindern, ist es unerlässlich, den Bonsai wohldurchdacht zu düngen. Bei einigen Sorten reicht es aus, jeweils im Frühjahr eine Portion Langzeitdünger zu geben, welcher seine Inhaltsstoffe sukzessive über das Jahr hinweg an das Wurzelwerk abgibt und den Bonsai so adäquat mit Energie versorgt. Andere Bonsai-Arten wiederum gedeihen sehr gut, wenn sie in Etappen gedüngt werden. Dies ist vor allem bei Gewächsen der Fall, die in Pflanzschalen mit besonders wenig Kies oder Erde platziert sind, da hier der Nährstoffgehalt relativ rasch verbraucht ist.

Indoor-Bonsais dürfen bei Bedarf - allerdings in Maßen - das ganze Jahr hindurch mit einer extra Ration Nährstoffen versorgt werden, wobei ab Ende Oktober bis Ende Februar eine Dünge-Pause eingelegt werden sollte. Freiland-Bonsais schätzen es, wenn sie ausschließlich während ihrer Wachstumsphase gedüngt werden. Der optimale Zeitrahmen hierfür wären die Monate zwischen Anfang Juni und Ende August.

Mit Blick auf die zu verabreichende Menge an Flüssigdünger (dieser verteilt sich im Gegensatz zu körnigem Dünger am besten und ist daher besonders zu empfehlen) spielen immer auch die Größe des Bonsai-Gewächses, die jeweilige Sorte, die Umgebungstemperatur und die Jahreszeit eine entscheidende Rolle.

Schneiden von Bonsai

Bei der Bonsai-Pflege werden zwei Arten des Beschneidens unterschieden:

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Bonsai perfekt Schneiden © LuxuryTrees®

Beim gestalterischen Schneiden kommt es generell darauf an, den natürlichen Wachstumstrieb des Baumes zu kontrollieren bzw. die Entwicklung „überflüssiger“ Triebe einzudämmen. Von Natur aus neigen Bäume dazu, ihre Hauptzweige zu einem besonderen Wachstum anzutreiben, während ihre seitlichen Triebe in der Konsequenz diesem Prozess untergeordnet und daher meist von geringerer Größe sind. Eben dies gilt es beim Beschneiden des Bonsais zu unterbinden. Dadurch, dass beim Gestaltungsschnitt die äußeren Spitzen der Zweige beschnitten werden, kann man diesen „Urtrieb“ des Baumes bis zu einem gewissen Maße aufheben, sodass die gesamte Krone mit der Zeit schön voll und sattgrün wird.

Der Pflege- oder Formschnitt darf das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden, wobei aber der Winter als Ruhephase gilt. Geht es darum, die Spitzen zu beseitigen, verwendet man am besten eine Bonsai-Schere, weil diese im Gegensatz zur herkömmlichen Heckenschere den entscheidenden Vorteil bietet, dass die Schneidblätter sehr lang, schmal und besonders scharf sind. Der Bonsai profitiert davon, da durch die spezielle Formgebung die Schnittwunden erheblich schneller verheilen kann und insgesamt weniger Harz austritt.

Grundsätzlich sollten beim Pflegeschnitt nur die Neuaustriebe entfernt werden. Wird der Bonsai so regelmäßig beschnitten, ist ein gleichmäßiger und gesunder Wuchs so gut wie garantiert. Die Verzweigung des Geästs des gut gepflegten Bonsais zeichnen sich auf diese Weise durch ein schönes und filigranes Wachstum aus.

Das Umtopfen

Dem ersten Anschein nach mag das Umtopfen eines Bonsais kompliziert anmuten. Aber wenn man step by step vorgeht, ist alles ganz einfach:

Grundsätzlich wird ja das Bonsai-Gewächs mit Hilfe spezieller Fixierdrähte in der Pflanzschale gehalten. Vor dem Herausnehmen müssen diese Drähte also entfernt werden. Am besten geht das mit einer Drahtschere. Nun kommt eine Wurzelschere zum Einsatz, mit welcher der Wurzelfilz gelöst wird. Dabei treten sogleich auch besonders lange Wurzeln hervor, die man mit der Bonsai-Schere leicht beseitigen kann. Sind die Schnittstellen großflächig, sollte man diese mit Wurzelkitt, einer speziellen Knetmasse, „verarzten“.

Vor dem Einsetzen in eine neue Pflanzschale ist es wichtig, neue Kupferdrähte zu fixieren, an denen der Bonsai verankert werden kann. Des Weiteren muss die Pflanze sorgfältig platziert und sodann mit Erde überzogen und im Zuge dessen auf die richtige Höhe gebracht werden. Im Anschluss daran verknotet man die Enden der Kupferdrähte, um so dem Gewächs den nötigen Halt zu geben. Mögliche Luftlöcher im Erdreich sind mit Erde anzureichern, sodass später beim Gießen und Düngen eine gleichmäßige Nährstoffverteilung garantiert ist. Zu guter Letzt können jetzt Steinchen oder Kies aufgetragen werden, um ein gleichmäßiges Gesamtbild zu erhalten.

Nach dem erfolgreichen Umtopfen braucht der Bonsai eine etwa einmonatige Ruhephase. Erst danach sollte das Gewächs zum ersten Mal gedüngt werden.

Bonsai Pflegeanleitungen:

Tipps für die Gestaltung und Pflege für einzelne Japan Indoor und Outdoor Bonsai Sorten:

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